Autor: Julia Lücke

Christiane Munsberg: Persönliche Begegnung – das Sahnehäubchen in der Kommunikation
11. Februar 2016
Zum Jubiläum von Leipzig liest berichtet Christiane Munsberg, Club Bertelsmann, von ihren persönlichen Erlebnissen.
Autor: Julia Lücke

Christiane Munsberg: Persönliche Begegnung – das Sahnehäubchen in der Kommunikation
11. Februar 2016
Zum Jubiläum von Leipzig liest berichtet Christiane Munsberg, Club Bertelsmann, von ihren persönlichen Erlebnissen.

Das internationale Medienunternehmen Bertelsmann ist Partner der ersten Nachwendestunde der Leipziger Buchmesse, der damalige Club Bertelsmann zugleich Mitinitiator des Lesefestes „Leipzig liest“. Zudem stellt Bertelsmann gemeinsam mit Deutschlandradio Kultur und dem ZDF seit 16 Jahren Autoren und ihre jüngsten Werke auf dem „Blauen Sofa“ in der Glashalle der Leipziger Buchmesse vor. Christiane Munsberg, 1956 in Osnabrück geboren, zeichnet seit 2003 für die Veranstaltungen des Medienunternehmens zur Leipziger Buchmesse verantwortlich.

Was verbindet Sie mit „Leipzig liest“?

Seit 1992 fahre ich für Bertelsmann als Aussteller zur Leipziger Buchmesse, im Jahr 2000 feierte das „Das Blaues Sofa“, die gemeinsame Autorenplattform von Bertelsmann, Deutschlandradio Kultur und dem ZDF, bei der Leipziger Buchmesse seine Premiere, seit 2003 organisiere ich für Bertelsmann Veranstaltungen beim „Leipzig liest“. Sowohl bei der Buchmesse als auch beim Lesefest stehen für mich die Begegnungen und Gespräche im Vordergrund. In Leipzig trifft man so viele unterschiedliche und faszinierende Menschen: Autoren, Preisträger, Leser, Veranstalter, Pressevertreter und viele Kollegen aus der Buchbranche – es ist ein vielstimmiges, spannendes Gespräch, das mit der Eröffnung im Gewandhaus beginnt und das allabendlich im Messeclub endet.

Was war Ihr schönster Leipzig liest-Moment?

Das war 2006. Günter Grass brachte seinen autobiographischen Roman „Beim Häuten der Zwiebel“ heraus und schenkte uns zwei spektakuläre Buchpremieren auf unserem „Blauen Sofa“: zuerst in Berlin und danach im Schauspiel Leipzig. Grass lag Leipzig sehr am Herzen, außerdem studierte damals seine Enkelin Luisa in der Messestadt. In Berlin war‘s sehr aufregend, in Leipzig dagegen einfach nur schön – nicht nur, weil Grass mir danach ein Küsschen gab.

Worauf freuen Sie sich zur kommenden Buchmesse?

Als Verlage sich fragten, ob beide Buchmessen in Frankfurt und Leipzig für das Geschäft notwendig seien, konnte ich erleben, in welchen Scharen die Leipziger ihre Buchmesse bevölkerten. In diesem Jahr feiert die Buchmesse ihren 25. Geburtstag nach der Wende! Darauf hätte ich vor 20 Jahren nicht gewettet und deshalb freue ich mich wieder auf die vielen Gespräche mit vielen Buch-Aficionados. Wir erleben gerade, wie sich Autoren und Verlagsbranche auf ihre Leser und Kunden zubewegen. Durch E-Commerce, Social Media und literarische Soziale Netzwerke sind diese Gruppen in einen intensiven Dialog getreten und entwickeln daraus neue Produkte. Dialog ist wichtig : und schön. Aber die persönliche Begegnung ist das Sahnehäubchen in der Kommunikation. In unserer Branche gibt es nirgends so viele Sahnehäubchen wie an den vier Tagen von der Leipziger Buchmesse und „Leipzig liest“. Darauf freue ich mich jedes Mal aufs Neue.

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