Geteiltes Glück 

Geteiltes Glück 

„Verdamp lang her“ kommt einen in den Sinn, der Song der Kölschrock-Dinos von BAP, den Wolfgang Niedecken 1981 schrieb. Und der, der Legende zufolge, der Band die Einladung bescherte, als Vorgruppe der Rolling Stones zu spielen. Bei Oliver Zille war die Freude mit Händen zu greifen über die Rückkehr einer „ganz realen, brummenden, quirligen, lebendigen Buchmesse“. Lange hat es gedauert, aber: „Wirklich gute, starke Dinge stehen fest!“ In der sonnendurchfluteten Glashalle dankte der Buchmesse-Direktor allen, „die uns in den wilden Zeiten zur Seite gestanden und die Treue gehalten haben“. Und, klar doch: Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer, all die Transporteure der Literatur und zum Schluss die Leserinnen und Leser bleiben die Seele dieser Buchmesse. Deren Kraftzentrum und erster magischer Moment ist die Preisverleihung unterm Glashallenrund, Donnerstag um Punkt vier. Dank der Zauberhände von Jörg Wagner und seiner Profis von SHOW concept an den Reglern wurden diesmal zwei Nominierte, die sich gerade auf anderen Kontinenten befanden, zugeschaltet. Lessons learned, hybride Umsetzungen gehören seit Corona zum kleinen Event-Einmaleins. Nur live ist schöner! 

Die drei Siegertitel (c) Tom Schulze

Jury-Sprecherin Insa Wilke, die uns im letzten Jahr auf diesem Blog mit den Kriterien ihrer Arbeit vertraut machte, ließ nun auch die gespannten Gäste in der Glashalle noch einmal ins Innerste des „Jury-Körpers“ blicken, der als einheitliches Ganzes sowieso nicht denkbar ist. Es geht um sieben sehr unterschiedliche Menschen, die in einer Art „Vertrauensraum“ den „Lektüren der Anderen“ begegnen können. Nicht um die vorgeblich „besten“ Bücher gehe es, sondern um solche, von denen die Jurorinnen und Juroren annehmen, dass „sie wichtig in unserer Zeit“ sind. „Wir lesen alle mit unseren Erfahrungen, Vorurteilen oder Hoffnungen“, so Wilke. Das mache es möglich, „sich auf ein Gegenüber einlassen zu können“. Was nicht heißt, Analyse und Erkenntnis hinten unter fallen zu lassen. 

Mit 85 Jahren hat die argentinische Schriftstellerin, Dichterin, Essayistin und Übersetzerin Aurora Venturini (1922-2015) einen aufregenden Coming-of-Age-Roman geschrieben, der nun endlich auch international entdeckt wird: Johanna Schering hat „Die Cousinen“ für dtv aus dem argentinischen Spanisch übersetzt – und damit hoch verdient den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung bekommen. „Venturini hat in ihrer Heimat 60 Jahre unpubliziert unter dem Radar der Öffentlichkeit gestanden“, sagte Schering in einer ersten Reaktion. Ihre deutsche Übersetzung sei dazu „vergleichsweise kurze sechs Monate unbeachtet geblieben“. Regina Scheer, die als Autorin und Herausgeberin mehrere Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte veröffentlicht und für „Machandel“ (Knaus 2014) den Mara-Cassens-Preis erhalten hat, hatte nicht damit gerechnet, für ihr neues Buch „Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution (Penguin Random House) in der Sachbuch-Kategorie zu gewinnen. „Hertha Gordon-Walcher steht für so viele vergessenen Frauen. Sie hat sich nie ins Licht gedrängt. Nun ist sie in einem gewissen Sinn im Licht!“

 

Momente des Glücks: Preisträger Dincer Gücyeter (c) Tom Schulze

Als Dincer Gücyeter für sein Buch „Unser Deutschlandmärchen“ (mikrotext) von der sächsischen Staatsministerin für Kultur, Barbara Klepsch, zum Sieger in der Kategorie Belletristik ausgerufen wird, brandet Jubel in der Glashalle auf. Der sich noch verstärkt, als der Mann aus Nettetal seine Frau auf die Bühne holt, sie fest an sich drückt und davon erzählt, dass sein jetzt prämierter Roman ohne sie niemals fertig geworden wäre – weil Ayse ihn ermutigt habe, zwölf Jahre lang, durchzuhalten, weiterzumachen, an sich zu glauben, die Nudeln würden schon reichen. Große Heiterkeit, als Gücyeter – der Autor, Verleger, Theatermacher, Gabelstaplerfahrer und Hans-Dampf-in-allen-Gassen – davon erzählt, wie er im vergangenen Jahr den Peter- Huchel-Preis für seinen Lyrikband ”Mein Prinz, ich bin das Ghetto” erhalten habe. Er war zu seiner Mutter gelaufen, um ihr die gute Nachricht zu überbringen. Die Antwort der alten Dame: „Zwei Jahre Pandemie, und die Leute haben den Verstand verloren.“

 

Alle zusammen: Preisträger Gücyeter mit den anderen Nominierten in der Kategorie Belletristik (c) Tom Schulze

Als Ayse längst wieder sitzt, ruft Gücyeter die anderen Belletristik-Nominierten zu sich, um seinen Preis zum Preis für alle umzudeuten. Als Erstes springt Clemens J. Setz auf, dann stehen sie da tatsächlich alle nebeneinander, Gücyeter, Setz, Ulrike Draesner, Joshua Groß, Angela Steidele, und halten sich kurz im Arm. Es ist der Signature-Moment der diesjährigen Preisverleihung. Und erinnert ein wenig an Klagenfurt im letzten Sommer, wo die vierzehn Autorinnen und Autoren dort vor der Preisvergabe diskutiert und sogar darüber abgestimmt hatten, ob sie die Preisgelder solidarisch untereinander aufteilen sollen. Die große Mehrheit hatte sich aber dagegen entschieden. „Schade, dass es schon wieder vorbei ist“, sprach Oliver Zille nach 60 Minuten vielen aus dem Herzen. Doch nach der Preisverleihung ist vor der Preisverleihung: In exakt 329 Tagen wird man sich wiedersehen. 

„Es geht immer ums Vollenden“ 

„Es geht immer ums Vollenden“ 

Wenn Schlagzeuger Markus Binder ohne sein angestammtes Instrument zur Eröffnung des Österreich-Stands antritt, an dem am Messe-Donnerstag kein Millimeter freier Platz bleibt, ist die mit Hans-Peter Falkner an der Harmonika gebildete Zweimann-Kapelle Attwenger zwar „weniger oiswiamia“, der allgemeinen Euphorie tut das aber keinen Abbruch. 

Attwenger unplugged: Hans-Peter Falkner und Markus Binder, erstmals ohne sein Schlagzeug (c) Corinna Mehl

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wippt lässig zu „Kaklakariada“ – dass er kein Kleinkarierter, sondern im Gegenteil: ein souveräner Leser ist, hat er am Vorabend zur Buchmesse-Eröffnung bewiesen, als bei seiner weitgehend frei gehaltenen Rede ein Hauch von Anarchie durchs Gewandhaus weht. Zur Eröffnung des 400-Quadratmeter-Stands in Halle 4 danken sich die Architektinnen und Baumeister des Gastland-Auftritts noch einmal ausführlich gegenseitig.

Beharrlich, klar und mit guten Nerven ausgestattet: Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (c) Corinna Mehl

Vor allem Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ist hier zu nennen, die im Mai 2020 umstandslos beschloss, in „vertiefte Gespräche“ mit den Leipzigern zu gehen. Oliver Zille preist Mayer fürs Bohren dicker Bretter, für „Beharrlichkeit, Klarheit und gute Nerven“. Benedikt Föger droht mit dem Gastland-Status in Permanenz, und irgendwie hat der Hauptverbands-Präsident damit ja recht: Österreich hat nicht nur eine aufregende Literaturszene – es ist für Deutschland der wichtigste Auslandsmarkt, und in seiner kompetenten Vermittler-Funktion für die Literaturen Mittel- und Südosteuropas kaum zu überschätzen.

 

Das wird ja immer schöner! Österreich hat eine aufregende Literaturszene, die hierzulande noch entdeckt werden will (c) Helena Guschlbauer

Doron Rabinovici schlägt in seiner Rede zur Stand-Eröffnung nachdenkliche Töne an: „Können Sie eh Deutsch?“ – so wurde er vor Jahrzehnten als Wiener Jude in der oberösterreichischen Provinz begrüßt; als einer, der in Verdacht stand, der Landessprache nicht mächtig zu sein. Rabinovici nutzt die Anekdote und seine eigene Lebensgeschichte, um zu verdeutlichen, wie in der Literatur die Vielfalt und Ambivalenz der Identität aufgefangen ist: „Literatur hat ihr Herkommen. Aber sie will nicht darauf beschränkt sein.“ 

Arno Kleibel, Otto Müller Verlag Salzburg (c) nk

Bachmann-Preisträgerin Ana Marwan, aufgewachsen in Ljubljana, ist 2005, mit 25 Jahren, nach Wien gekommen – da hatten sich Österreich und Slowenien gerade die EU-Präsidentschaft geteilt. In Leipzig ist Marwan Teil gleich zweier Gastland-Projekte, denn auch Slowenien glüht an der Pleiße für den Frankfurter Herbst vor. Ob das für Identitäts-Verwirrung sorge, will die als Kuratorin des Gastlandauftritts omnipräsente Katja Gasser von Marwan wissen. Der ist das Gefühl des Fremdseins nicht unbekannt: „Man fühlt sich oft fremd, wo man ist. Auch wenn es sich um die eigene Heimat handelt.“ Gerade hat Marwan Karl-Markus Gauß als Herausgeberin von „Literatur und Kritik“ abgelöst und der renommierten Zeitschrift gleich einen Relaunch verordnet. Die aktuelle Ausgabe in leuchtendem Orange ist so etwas wie das obligate „Packerl“, das Gastgeschenk für den Leipzig-Auftritt: Ein literarischer Österreich-Reiseführer, von Pinswang bis in die Oststeiermark.

  

Thomas Stangl, Schöpfer des Meaoiswiamia-Claims (c) Helena Guschlbauer

Vor fast 20 Jahren erhielt Thomas Stangl für sein Debüt „Der einzige Ort“ (Droschl 2004) den Aspekte Literaturpreis. Ein Roman, der uns ins sagenhafte Timbuktu führt und zugleich einer, in dem der Österreicher bewies, dass jedes ernsthafte literarische Projekt auch etwas von existentiellem Exotismus hat. Mit seinem aktuellen Roman „Quecksilberlicht“ ist Stangl – dem wir, ganz nebenbei, die Sprachskulptur „meaoiswiamia“ verdanken – zu Matthes und Seitz Berlin gegangen. Dem Grazer Droschl Verlag fühlt er sich nach all den Jahren trotzdem noch so verbunden, dass er gerade auch dort einen kleinen Band publiziert hat („Diverse Wunder. Eine Handvoll sehr kurzer Geschichten“). Mit Thomas Bernhards Zickzack zwischen Suhrkamp und Residenz, den Siegfried Unseld einst fast in den Wahnsinn trieb, hat das nichts zu tun. „Wir Autoren verbinden mit dem Wechsel zu einem deutschen Verlag die Hoffnung, eher im Buchhandel und im Feuilleton sichtbar zu werden. Aber für nicht marktgängige Schreibansätze wird das immer schwerer.“ 

Dylan vom Praterstern: Der Nino aus Wien (c) Yannick Kurzweil

Insgesamt kamen rund 200 Autorinnen und Autoren aus Österreich zu mehr als 110 Veranstaltungen auf dem Messegelände und in der Stadt. Nino Mandl, der sich als Kunstfigur Der Nino aus Wien neu erfunden hat und in seiner Heimat als „Dylan vom Praterstern“ durchgeht, wünscht aus den Lautsprechern der nach Neuwiederitzsch zuckelnden Tram 16 „einen wunderschönen Tag und eine angenehme Fahrt“ – und gibt in der Schaubühne Lindenfels, der Österreich-Stadtzentrale, ein tolles Konzert. In seinem Song „Es geht immer ums Vollenden“ heißt es: „Wie ein Schwamm saugst du das Jetzt auf und verarbeitest es dann, / Wenn das Jetzt lang genug weg ist, um zu wissen was es kann. / Man genießt dann deine Bilder, die fast keiner je versteht, / Nur die Freude sie zu sehen, ist wohl das worum es geht.“

I wead narrisch: Die Ösi-Autoren-Fußball-Nationalmannschaft im Café Grundmann (c) Autorenfußballteam

Bei einer heillos überbuchten Kriminacht im Café Grundmann servieren neun österreichische Autoren Mord an Paprikahendl – weit nach Mitternacht soll auch die feine Salami von Verleger Lojze Wieser gekillt worden sein. Literatur geht durch den Magen, eh klar! Dass die Kicker der österreichischen Autoren-Nationalmannschaft ihren deutschen Kollegen mit 2:12 unterliegen, dürfte den legendären Radio-Reporter Edi Finger („I wead narrisch!“) im Grab rotieren lassen.

 

Wer braucht noch Tocotronic, wenn es Bipolar Feminin in der Schaubühne gibt? (c) Guschlbauer

Das Satire-Duo Stermann und Grissemann setzt in der Schaubühne den Schlusspunkt – mit einer Gala unter dem Titel „Werdet Österreicher!“ Ein von der Schule für Dichtung (Wien) ausgerufener Literaturwettbewerb hatte nach Texten gesucht, die der beliebten österreichischen Tradition des Schimpfens, Grantelns und „Zur-Kenntlichkeit-Entstellens“ mit Piefke-Gründlichkeit eins draufsetzen. Die Gewinner dürfen sich, neben dem Preisgeld in harten Euro, ihre Sieges-Trophäe aus Knetmasse formen.

Das gemeinsame Wir: Überall sind sie, diese Österreicher. Hier Karl-Markus Gauß vorm Leipziger Hauptbahnhof (c) Johanna Baschke

Einen schönen Gastauftritt hat bei dieser Gelegenheit auch die in der Steiermark geborene Suhrkamp-Lektorin Doris Plöschberger. Während sie sich zu Promis wie Clemens J. Setz oder Peter Handke wenig entlocken lässt, blickt sie auf Katja Gassers Frage nach den nächsten Shooting-Stars der österreichischen Literatur schon mal in die Glaskugel: „Österreichische Autoren schießen immer durch die Decke! Deshalb gibt’s ja diesen Gastauftritt.“  

Endlich! Wieder! 

Endlich! Wieder! 

„Herzlich willkommen zum Familientreffen!“ Drei Jahre musste Burkhard Jung warten, bis er diese vier Worte anlässlich der Buchmesse-Eröffnung an der Rampe eines vollbesetzten Gewandhauses sprechen konnte. Nun war es – „endlich!“ – soweit, der Saal applaudierte sich selbst, und Leipzigs Oberbürgermeister wirkte so, als habe er diesem Moment mindestens sieben Jahre entgegengefiebert. Dabei war der ganze Abend davon gezeichnet, dass über grenzenloser Freude Schwere lastet; wie auch nicht: Seit mehr als einem Jahr tobt Putins Angriffskrieg in der Ukraine. Balsam auf die Seele war es dann schon, den Gewandhaus-Kapellmeister der Jahre 1998 – 2005, Herbert Blomstedt, an alter Wirkungsstätte mit Schuberts 6. Sinfonie zu erleben – voller Energie in stolzem Alter. 

 

Herbert Blomstedt, voller Energie an seiner alten Wirkungsstätte (c) Leipziger Messe/Jens Schlüter

Auch Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins, betonte in ihrem Grußwort die Freude des Zusammenseins nach pandemiebedingter Absenz, nach einer jetzt schon unwirklich anmutenden Zeit, in der Oliver Zille und sein Team drei Mal Anlauf nahmen – und „drei Mal auf der Zielgeraden stoppen mussten“. Was hat gefehlt? Der „erste große Höhepunkt im Bücherjahr“, die erste „Aufmerksamkeitsdusche“ für die Frühjahrsnovitäten, das riesige Lesefest, wo die Vermittlung von Buchbegeisterung niederschwellig funktioniert: „Kaum ein Kind kommt hier nicht mit Geschichtenglück in Berührung. Und näht bestenfalls seit Monaten an seinem Cosplay-Kostüm.“ 

Engagierte Buchmesse-Unterstützerin: Kulturstaatsministerin Claudia Roth (c) Leipziger Messe/Jens Schlüter

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, möchte am liebsten den ganzen Saal umarmen („liebe alle!“), ist sichtlich gerührt vom Moment und darf sich qua Amt auch einmal selbst zitieren:„Ich lasse mir diese Buchmesse nicht wegnehmen – um alles in der Welt nicht!“ Dieser Schlachtruf war der meistzitierte Satz eines „Zukunftsgesprächs“ zur Leipziger Buchmesse vor Jahresfrist – und selbst wenn jemand damals Diebstahls-Absichten gehabt hätte, hätte er sich anschließend gewisslich nicht mehr getraut. 

Launiger Redner: Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen (c) Leipziger Messe/Jens Schlüter

Was mit „Meaoiswiamia“, dem Gastland-Claim, wirklich gemeint ist, hat sich Alexander Van der Bellen nicht restlos erschlossen. Im Tiroler Kaunertal jedenfalls, wo der Österreichische Bundespräsident seine frühe Kindheit verlebte, hätte man eine Plakatkampagne der FPÖ unter der fremdenfeindlichen Headline „Daham statt Islam“ gar nicht verstanden. Eine beruhigende Nachricht aus der Alpenrepublik, in der man „mindestens anderthalbsprachig aufwächst“ – und die nach langer Anlaufzeit und zur allgemeinen Freude Gastland der Leipziger Buchmesse 2023 ist. Van der Bellen hielt eine listig-launige Rede, oft jenseits des Manuskripts, in der deutsche Großfeuilletonisten ihr Fett wegbekamen und österreichische Verleger ein verbales Ehrenkreuz angeheftet – natürlich für die klaglose Ausfüllung ihrer Scout-Rolle für den deutschen Buchmarkt. Ein super Move des in zweiter Amtszeit gewählten Staatsoberhaupts war es, vier junge Gäste mit ins Gewandhaus zu bringen, die nicht der Entourage aus der Wiener Hofburg entstammen: Es waren vier Buchhandlungslehrlinge, die Van der Bellen offensichtlich bereits den ein oder anderen Buchtipp vermittelt haben.

Preisübergabe: Maria Stepanova und Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs (c) Leipziger Messe/Jens Schlüter

In der Klappe der Suhrkamp-Ausgabe von Maria Stepanovas „Mädchen ohne Kleider“ von 2022 steht über die Autorin noch: „Sie lebt in Moskau“. Inzwischen lebt die Dichterin, die mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet wurde, in Berlin. In ihrer Laudatio auf die Kollegin und Freundin kommt Ilma Rakusa auch auf jenen denkwürdigen Aufsatz zu sprechen, den Maria Stepanova unlängst in der FAZ („Die russische Frage“) veröffentlichte. Aus einer existentiellen Verstörung fragt sich Stepanova, was sie hätte tun können, um den Wahnsinn des Kriegs zu verhindern? „Vielleicht wird das Stigma, das schmerzhafte Zeichen der kollektiven Mittäterschaft eines Tages zu dem Punkt, an dem der Weg von einem blinden ‚Wir’ zu einer Gesellschaft der sehenden ‚Ichs’ beginnt“, schreibt Stepanova. Und: „Bewerkstelligen lässt sich das nur von innen.“ An dieser Stelle ruft ihr Ilma Rakusa zu: „Liebe Mascha, ein sehendes ‚Ich’ bist du schon lange, wie hättest du sonst deine Gedichte schreiben können, die so viel Welt, Verantwortungsbewusstsein und poetische Schönheit enthalten, die Grenzen überwinden, mannigfache Resonanzräume auftun – und voller Vorahnungen sind?“ 

Das Gewandhaus-Orchester sorgt für den festlichen Rahmen (c) Leipziger Messe/Jens Schlüter

In ihrer – bis auf ein von Boris Dubin ins Russische übersetztes Celan-Zitat – auf Englisch vorgetragenen Dankesrede würdigt Stepanova besonders den Umstand, dass „in einem Jahr der Verwüstung, der Angst und des Verlustes“ der Leipziger Buchpreis zum ersten Mal in seiner Geschichte für einen Gedichtband, für eine poetische Aussage verliehen wurde. Doch was bewirken Gedichte? Stepanova erinnerte an Daniil Charms, der am Vorabend des Zweiten Weltkriegs forderte, man solle so schreiben, dass, „wenn man ein Gedicht durch ein Fenster wirft, das Glas zerbricht“. Charms starb 1942 im belagerten Leningrad in einer Gefängniszelle den Hungertod. Was tin, wenn die eigene Sprache zum Sprachrohr des Wahnsinns und der Barbarei wird? „Sind wir jetzt verdammt, das zwanzigste Jahrhundert immer wieder neu zu erleben“, fragte Stepanova in der aufwühlendsten Passage ihrer Rede, „seine Gefängnisse, Konzentrationslager und Propagandamaschinen, seine Grabenkriege und Flächenbombardements?“ Was tun? Zu wissen, dass man nicht allein ist, könnte helfen. „Die Arbeit des Verstehens wird, wie die Arbeit der Lyrik, nie allein getan.“  

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel 

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel 

Einem Mann wie Jörg Wagner, der seine Dienste gewöhnlich geräuscharm im Bauch des Buchmessetankers versieht, ist es wohl nicht an der Wiege gesungen worden, dass er einmal die Buchmesse grundlegend mitgestalten würde. Wir lernen uns in jenem denkwürdigen Jahr 2021 kennen, als er mit dem Team seiner Firma SHOW concept die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse notgedrungen auf die Bühne der Kongresshalle am Zoo und ins Netz stellte. Keine triviale Aufgabe, galt es doch, im je rechten Moment 17 Nominierte aus allen möglichen Welt-Gegenden per Video zuzuschalten – vom Neu-Metelner Bauernhaus der Helga Schubert bis zum Schweizer Residuum Christian Krachts. Kein Wunder also, dass es im – kein Witz! – ehrwürdigen Wagner-Saal der Kongresshalle so aussah wie in einer Server-Farm im Silicon Valley.

Damals galten, wir erinnern uns, die Ausnahmegesetze einer Pandemie – und Wagner, der seit vielen Jahren als Regisseur und Produzent der Preisverleihung fungierte, war mit seinen Profis früh in die Vorplanung involviert. „Wir waren dankbar, dass die Buchmesse beschlossen hatte, die Preisverleihung in einer neu gedachten Bühnen-Situation hybrid umzusetzen.“ Gelaufen ist es damals ein wenig nach dem Vorbild von „Hart aber fair“ – die Zuschaltung sämtlicher Nominierter über Displays erforderte ein starkes Internet und „redundante Stromversorgung“. Was, so klärt Wagner auf, hier nichts Anderes bedeutete als „doppelt abgesichert“, also: Feststrom plus Notstromaggregat. „Wir hatten für jede Schaltung einen separaten Rechner, ein Medienserver verwaltete die Einzeladressen zentral. Und es hat – toi, toi, toi! – alles funktioniert.“ Gemessen am Einsatz zu einer ‚normalen’ Buchmesse war es sicher nicht das umfangreichste Projekt von SHOW concept. „Für uns war es jedoch so etwas wie ein Ritterschlag, weil wir praktisch auf Mausklick alles abrufen mussten, was die Duplizität von ‚Präsenz’ und ‚Digital’ erfordert.“

Als Jörg Wagner 1966 in Lößnitz, am Fuß des Erzgebirges, geboren wurde, waren solche Events in etwa so weit entfernt wie die Mondlandung. Wagner wollte Lehrer für Polytechnik werden, eine Fächer-Kombination, die es so nur in der DDR gab. Jörg Wagner hätte also 1989 noch ein Studium an der damaligen TU Chemnitz draufsatteln müssen – da sein erster Sohn unterwegs war, entschied sich der werdende Vater für einen doppelten Sprung ohne Netz in den Kapitalismus und heuerte als Vertriebler bei einem Tabak-Konzern an. Nachdem er dabei auch Berührung mit Großveranstaltungen gemacht hatte, tat er sich mit seinem alten Schul-Kumpel Thomas Jähne zusammen – und gründete SHOW concept, die heute von beiden gemeinsam geführt wird; 1994 noch als Full-Service-Agentur in Chemnitz. Wenig später konzentrierte man sich auf die technische Umsetzung von Veranstaltungen, schaute sich auch jenseits des lokalen Tellerrands um – und wuchs durch Partnerschaften, etwa mit der PSR Mediengruppe. Im Jahr des WM-Sommermärchens 2006 gab es erste Zusammenarbeiten mit der Leipziger Messe, inzwischen darf sich die Firma mit 16 Mitarbeitern ganz offiziell als „Servicepartner“ von FAIRNET und Leipziger Messe. Seit 2015 hat SHOW concept, neben neu hochgezogenen Büros und einer Lagerhalle nahe der Leipziger Messe, eine feste Homebase direkt auf dem Messegelände.

Die Branche, in der Jörg Wagner mit seinem Team unterwegs ist, nimmt man natürlich wahr. „Aber viele denken: Die bauen ein paar Zelte auf und machen buntes Licht!“ Weit gefehlt – es gibt inzwischen jede Menge Standards, die zu beachten sind. Lange waren die Türen auch für Seiteneinsteiger wie Wagner und Jähne offen, seit 2002 gibt es strenge fachliche Qualifikationsvorschriften. „Von Woodstock bis dahin war High-Life“, lacht Wagner. „Inzwischen ist das Zertifikat der Standard.“ Jörg Wagner hat sich berufsbegleitend ständig weiterqualifiziert: Er ist Meister für Veranstaltungstechnik, hat sogar den Fachmeister für Veranstaltungssicherheit gemacht – und bildet in der Firma auch aus. Derzeit gehören vier Azubis zur Belegschaft. Neben dem Auf- und Abbau von Traversen, Licht, Ton und Video ist SHOW concept auch in die Planungstätigkeit der Messe und die Entwicklung von Sicherheitskonzepten involviert. Im Auftrag der FAIRNET können auch ganze Foren nebst Veranstaltungstechnik für Aussteller schlüsselfertig bereitgestellt werden; als Paradebeispiel hierfür gilt etwa die LVZ-Arena.

Lampenfieber kennt Jörg Wagner eher nicht; in der Veranstaltungs-Branche sprechen sie lieber von der „Ein-Fehler-Sicherheit“. Das heißt? „Sollte ein Fehler passieren – muss die Redundanz greifen.“ So hatte man in Pandemie-Zeiten mit mehr Personal geplant, um bei möglichen Corona-Fällen auf der sicheren Seite zu sein. Durch die Pandemie-Jahre, in denen die Branche insgesamt ziemlich gebeutelt wurde, ist SHOW concept vergleichsweise gut gekommen. Antizyklisch haben die Sachsen in Personal und Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. Im letzten Jahr wurde sogar ein Fachinformatiker eingestellt. „Der Videotechniker aus den 1990er Jahren“, weiß Wagner, „muss heute Netzwerk können.“ Monitore, LED-Wände, dutzende Zuspielvarianten – IT spielt heute eine zentrale Rolle im Berufsalltag „Die Kunst der kommenden Jahre wird darin liegen, die Präsenz-Veranstaltungen, die wir alle lieben und für die wir brennen, zu perfektionieren. Und gleichzeitig im Digitalen weiterzukommen.“ Vor der Buchmesse Ende April, dem Neustart nach der Corona-Zwangspause, haben Wagner und seine Kollegen und Kolleginnen Respekt. Aber die Vorfreude ist allen bei SHOW concept, von den Chefs bis zum Lehrling, deutlich anzumerken. Sepp Herbergers goldenen Worte gelten natürlich auch hier: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“  

Eine Frau für alle Fälle

Eine Frau für alle Fälle

Wer schon einmal das Drehkreuz zwischen Pressezentrum und Halle 1 des Neuen Messegeländes passiert hat, ist der freundlichen Frau mit den sorgfältig frisierten rötlichen Haaren wahrscheinlich begegnet. Mit Sicherheit, ohne darüber groß nachzudenken. Wer indes nicht atem- und blicklos zu einem Termin hastet – mit einem Piepton wird der Strichcode des Messe-Ausweises gescannt – dem fällt auf, dass die Frau hier keinen Job herunterreißt. Sondern das, was sie tut, gern und mit Freude erledigt. Man merkt es an ihrem offenen Blick, einem Lächeln, der Art, wie sie Fragen beantwortet. Normalerweise geht ihre Schicht von neun bis 18 Uhr. Heute, am ersten Tag der Messe Partner Pferd hat Maria Rehm schon um 13 Uhr Feierabend – und wir sind in der Lobby des Verwaltungsgebäudes auf einen Kaffee mit ihr verabredet. 

Maria Rehm war Lohnbuchhalterin bei der Deutschen Reichsbahn; das Ost-Pendant zur Bundesbahn hieß zu DDR-Zeiten tatsächlich so. Nach der Vereinigung zur Deutschen Bahn AG wurde die Leipzigerin nach Dresden versetzt. „Jeden Morgen um 4 Uhr 52 mit dem ersten Zug zur Arbeit“, erinnert sie sich, „das war kein Zuckerschlecken“. Maria Rehm hat die Lohnunterlagen für Lokführer bearbeitet: „Der Ostdeutsche, der aus Leipzig nach München fuhr, hat damals 70 Prozent seines verbeamteten Kollegen aus München verdient.“ Die Bahn-Buchhalterin entschied sich für Altersteilzeit – und ging frühzeitig, aber mit Abschlägen in Rente. Um ihre nicht eben üppigen Bezüge aufzustocken, suchte sie einen Nebenverdienst. „Und wie eine Ruheständlerin habe ich mich schon gar nicht gefühlt.“ 

Durch den Tipp einer Freundin heuerte sie bei der Sicherheitsfirma an, die als Dienstleister auch für die Leipziger Messe tätig ist. Die Tätigkeiten sind abwechslungsreich: Sie ist bei der Eröffnung des Paulinums dabei und lernt alte Leipziger kennen, die die Sprengung der Universitätskirche auf Ulbrichts Geheiß am 30. Mai 1968 selbst erlebt haben. Sie arbeitet am Empfang der IHK, in der Kongresshalle am Zoo, hilft bei der Einkleidung von Messe-Hostessen oder an der Garderobe. Unsere „Frau für alle Fälle“ – so bezeichnen die Kolleginnen in der Firma Maria Rehm. In den 15 Jahren, die sie jetzt auf der Messe tätig ist, findet man sie mit Abstand am häufigsten am Drehkreuz. 

Liebt Begegnungen mit Autorinnen und Autoren: Maria Rehm (c)nk

Die Leipziger Buchmesse ist für Maria Rehm auf vielerlei Weise besonders: „Es sind mehr Medienleute da, als auf anderen Veranstaltungen. Und es wird deutlich mehr gefragt – nach Programmen, Leseorten, Parkschildern. Und auch schon mal nach dem nächsten Geldautomaten.“ Spannend sind auch die Begegnungen mit Autorinnen und Autoren: „Als Andrea Sawatzki hier durchkam, eine angenehm geerdete Person, habe ich mir für ihre Lesung freigeben lassen.“ Manchmal ist für die Frau vom Drehkreuz, wie sie lächelnd berichtet, auch Fingerspitzengefühl gefragt: „Wenn Sie mich nicht durchlassen, rufe ich den Messechef an – das habe ich durchaus schon gehört. Und wenn sich Presseleute schon vor der offiziellen Hallenöffnung zu Interviews verabredet haben, wird es auch schwierig. Mancher, der nicht an uns vorbeikommt, schimpft dann schon mal wie ein Rohrspatz. Ich versuche, die Bälle flach zu halten.“ Merke: Am Drehkreuz ist man immer auch ein wenig im diplomatischen Dienst. 

In Corona-Zeiten ruhte Maria Rehms Arbeitsvertrag – doch inzwischen ist sie längst wieder im Einsatz. Die Buchmesse Ende April soll für sie die letzte am Drehkreuz werden. Die Frau, der man ihre 73 Jahre nicht ansieht, hat ihre Abschluss-Runde sehr bewusst geplant. „Ich feiere im April Geburtstag. Und dann beginnt die Saison in unserem Gartengrundstück, ein kleines Paradies im Auwald zwischen Böhlitz-Ehrenberg und Lützschena. Der Garten wird mich auffangen.“ Ihre Freundinnen glauben nicht recht an den Messe-Abschied, auch Maria Rehms Mann traut dem Frieden noch nicht: Er hat vorsorglich für Mai einen Nordsee-Urlaub für sich und seine Frau gebucht. Und noch etwas wird in diesem Jahr anders sein: Während Maria Rehm 15 Jahre lang keine Zeit für ausgiebige Buchmesse-Entdeckungen hatte – sie musste ja arbeiten! – wird sie diesmal einen Tag frei nehmen. „Ich freue mich riesig darauf!“ 

„Mein Hof verbirgt, was ich tue“ 

„Mein Hof verbirgt, was ich tue“ 

Eine Autostunde von Salzburg, im oberösterreichischen Ohlsdorf, kaufte Thomas Bernhard 1965 einen Vierkanthof, sein erstes Haus. Dabei ging es ihm nicht um Repräsentation oder gesellschaftliches Leben. Der Schriftsteller hatte plötzlich die Möglichkeit der Rückkehr zu Wurzeln, die es eigentlich nie gab, die aber erträumt waren: „Mein Wunsch war schon immer gewesen“, so Bernhard, „ein Haus für mich allein zu haben und wenn schon kein richtiges Haus, so doch Mauern um mich herum, in welchen ich tun und lassen kann, was ich will, in welchen ich mich einsperren kann“.  

Für jeden Fiebergrad des Verlegers tausend Mark: Telefonieren in vor-digitalen Zeiten (c)nk

Legendär das Telefonat mit seinem Verleger: „Ich forderte von Unseld 40.000 Mark. Angeblich hatte Unseld zu diesem Zeitpunkt, wie seine Frau mir 19 Jahre später versicherte, 40 Grad Fieber gehabt. Ich forderte also damals, wie ich heute denke, für jeden Fiebergrad des Verlegers tausend Mark. Nach diesem Geschäft, das mich im Höchstmaß befriedigte und das zur Rettung meines Ohlsdorfer Narrenhauses notwendig war, fuhr ich nach Gießen, um einen Vortrag zu halten, und dachte die ganze Zeit, dass gute Geschäfte machen wenigstens so schön ist wie Schreiben.“ 

Bernhard, der Dandy im Hause Österreich? (c)nk

Wenn der Besuch Glück hat, führt Peter Fabjan, Bernhards Halbbruder und Ehrenpräsident der Thomas-Bernhard-Gesellschaft, über knarzende und schwindelerregend steile Stiegen durchs Haus und beantwortet geduldig auch noch die letzte Frage. Bis auf die, ob der erklärte Bernhard-Fan Michel Houellebecq bei seinem Besuch im Sommer 2019 eine rustikale Jacke des Dichters im Trachten-Stil als Devotionalie mitgenommen hat? Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gab Fabjan 2021 jedenfalls zu Protokoll: „Seine Freude, an diesem Ort zu sein, hat sich unter anderem darin gezeigt, dass er eine Jacke anprobiert hat und, da sie ihm so perfekt passte, nicht mehr zurückgegeben hat, was toleriert wurde. Kein Entwenden!“

Handarbeit: Der Schreibplatz des Autors (c)nk

„Mein Hof verbirgt, was ich tue“, schrieb Bernhard im Dezember 1965 für „Die Presse“ in Wien: „Ich habe ihn zugemauert, ich habe mich eingemauert. Mit Recht. Mein Hof schützt mich. Ist er mir unerträglich, laufe ich, fahre ich weg, denn die Welt steht mir offen.“ Zu sehen ist heute in Ohlsdorf eine Art Privatkosmos der Täuschungen – als ob Bernhard ein Landadeliger gewesen wäre, ein Waidmann oder ein Maßschuh-Fetischist. Was sollen die Batterien von Spirituosen, die Rauchwaren-Reservoire für den Nichtraucher, die Gewehre für den Nichtschützen ohne Waffenschein? In der Garderobe Gummistiefel, Holzpantinen, rahmengenähte Halbschuhe, trachtengrüne Loden, jede Menge Gürtel und Hosenträger, Seidenkrawatten und raffinierte Harris-Tweeds. Am Traktor, vom Hausherrn nur alle Jubeljahre bestiegen, ist eine Plakette befestigt: Thomas Bernhard, Bauer zu Nathal.

Gewehre für den Nichtschützen ohne Waffenschein (c)nk

Das Bernhard Haus

A-4694 Ohlsdorf, Obernathal 2, thomasbernhardhausnathal@hotmail.com

Öffnungszeiten: Im Juni, Juli, August, September Sa., So. und Feiertag von 14 – 18 Uhr; April, Mai und Oktober nach Vereinbarung. 

„Ein Haus für mich allein…“ (c)nk

Lesetipps: 

Peter Fabjan: Ein Leben an der Seite von Thomas Bernhard. Ein Rapport. Suhrkamp, Berlin 2021. 195 Seiten, 24 Euro. 

André Heller (Hrsg.): Thomas Bernhard: Hab & Gut. Das Refugium des Dichters. Brandstätter, Wien 2019. 175 Seiten, 35 Euro.  

Karl Ignatz Hennetmair: Ein Jahr mit Thomas Bernhard. Das versiegelte Tagebuch 1972. Residenz, Wien und Salzburg 2014. 592 Seiten, 35 Euro.