Wie sind Sie durch die Zeit mit Pandemie, aber ohne Leipziger Buchmesse gekommen?
Christian Ebert: Die Bildungsbranche war seit Beginn der Corona-Pandemie Gegenstand der öffentlichen Diskussion: vom Distanzunterricht über die Infrastrukturausstattung an Schulen bis hin zu Aspekten der Medienkompetenz standen unterschiedlichste Themen im Mittelpunkt. Auf der einen Seite war der gesellschaftliche Fokus für viele Anbieter ungewohnt. Auf der anderen Seite konnten wir auch dankbar sein für die zahlreichen Impulse, die unsere Branche dadurch bekommen hat. Ich denke dabei besonders an die Digitalisierung an Schulen in Deutschland.
Leipzig hat seit vielen Jahren einen starken Bildungs-Schwerpunkt – was haben Sie vermisst?
Ebert: Natürlich ist es schade, wenn eine Instanz wie die Leipziger Buchmesse in drei aufeinanderfolgenden Jahren nicht stattfindet. Wirklich überraschend kam dies im Jahr 2020, als uns die Absage wenige Tage vor dem geplanten Termin erreichte. In den beiden Folgejahren waren die Absagen mit Blick auf die pandemischen Lage erwartbar und man konnte sich auf die Situation vorbereiten. Natürlich entgeht einem Messeaussteller wie Cornelsen dadurch die Chance, seine Produkte dem Messepublikum vorzustellen.
Mit Blick auf die Leipziger Buchmesse freuen wir uns auf zahlreiche, motivierte und interessierte Besucherinnen und Besucher im Jahr 2023!
Christian Ebert, Leiter Markenführung bei Cornelsen
Welche Erwartungen haben Sie für den April 2023?
Ebert: Nach drei aufeinanderfolgenden Absagen sind unsere Erwartungen von Realismus geprägt: wir freuen uns, wenn die Messe in gewohntem Umfeld stattfindet – gehen aber nicht davon aus, dass wir nahtlos an die Besucherzahlen von 2019 anknüpfen werden.
Sind Sie dann auch in vor-pandemischer Dimension präsent?
Ebert: Auch wenn unsere konkreten Planungen noch nicht abgeschlossen sind, kann ich sagen, dass die Messe im kommenden Jahr für uns eine große Bedeutung hat, weil wir wieder neue Produkte präsentieren. So erscheint beispielsweise eine neue Generation der beliebten „Freunde“-Reihe – ein Lehrwerksverbund für den Deutsch-, Mathematik- und Sachunterricht an der Grundschule. Aber auch in den anderen Schulformen werden wir interessante Neuheiten präsentieren, so dass die Besucherinnen und Besucher wie gewohnt unsere wichtigsten Produkte vor Ort erleben können.
In Corona-Zeiten sind wir wahre Weltmeister im Video-Chat geworden. Was macht die physische Präsenz auf einer Messe noch einmal anders?
Ebert: Durch die Corona-Pandemie hat sich die weltweite Kommunikation grundlegend geändert. Virtuelle Formate wie Charts und Video-Konferenzen sind nicht mehr wegzudenken und haben Vorteile, wenn es um Schnelligkeit, Effizienz und den Austausch von Informationen geht. Das betrifft nicht nur die Kommunikation in Unternehmen, sondern auch den Kundenkontakt. Gleichzeitig haben sich auch die Grenzen digitaler Kommunikation gezeigt: das Vorführen und Ausprobieren von Produkten wird kundenseitig nur begrenzt angenommen – ebenso ist der virtuelle Raum nicht ideal für die Aufnahme und Pflege persönlicher Kontakte geeignet. Hier zeigen sich die Vorteile physischer Events wie Messen. Nach mehr als 2 Jahren Erfahrung scheint sich bei allen Beteiligten die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, möglichst die Kontaktform zu wählen, die der jeweiligen Situation bzw. den jeweiligen Zielen am Besten entspricht.
Zum Schluss: Worauf freuen sie sich besonders?
Ebert: Mit Blick auf die Leipziger Buchmesse freuen wir uns auf zahlreiche, motivierte und interessierte Besucherinnen und Besucher im Jahr 2023!