Autor: Julia Lücke

Saša Stanišić: Wie gut, geht doch
3. März 2016
Saša Stanišić, Preisträger des Preis der Leipziger Buchmesse 2014, erzählt von seinem Leipzig liest-Moment.
Autor: Julia Lücke

Saša Stanišić: Wie gut, geht doch
3. März 2016
Saša Stanišić, Preisträger des Preis der Leipziger Buchmesse 2014, erzählt von seinem Leipzig liest-Moment.

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad in Bosnien-Herzegowina geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Bereits sein Debütroman Wie der Soldat das Grammofon repariert begeisterte Leser und Kritik gleichermaßen. Für seinen jüngsten Roman „Vor dem Fest“ erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik 2014. Saša Stanišić lebt und arbeitet in Hamburg.

Was verbinden Sie mit der Leipziger Buchmesse?

15.000 Euro.

Und dann viel früher, als ich noch kein Buch geschrieben hatte, eine kleine, sehr schöne „humorvolle“ Lesung über Fußball im sogenannten Messe-Umfeld. In der Moritzbastei war das, mit Thomas Pletzinger und Simon Roloff, es war total voll, jeder, der Bier trank, hatte ein Bier in der Hand, was natürlich nichts heißen soll in Richtung Alkoholkonsum, aber durchaus ein „genüsslicher Anblick“ war, und beim Lesen dachte ich: wie gut, geht doch. Und wie ich einmal ein Buch von Henning Ahrens, dem Besten der Besten, geklaut habe, und dann den ganzen Tag mit dem Ding im Rucksack rumlief und so einem schlechten Gewissen, dass ich es am Nachmittag wieder zurückgegeben habe.

Haben Sie einen besonderen Leipzig liest-Moment?

Ja, jeden der Momente des Schreiens, weil man sonst nicht gehört wird, eins a!

Eine besondere Lesung oder haben eine besondere Lesung besucht? Wenn ja, welche?

Ich gehe sehr selten zu Lesungen, weil ich ein Problem mit dem Nacken habe.

Worauf freuen Sie sich zur kommenden Buchmesse?

Ich eigne mir meistens die Bibliographie sowie Teile der Biografie eines weniger bekannten Autors an, um die Frage „Was machen Sie so?“ spannender für mich (und die Gesprächspartner) zu gestalten. Diesmal ist es Heinrich Böll, darauf freue ich mich sehr.

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